Von August bis Ende September gehörte ich zu einer Vierergruppe von Kunstvermittlerinnen, die für Urbane Künste Ruhr das Werk “Absorption” betreut haben. Eine größere Gruppe Kultivator*innen haben im alten Allbauhaus in der Essener Nordstadt Erde kultiviert. Sie haben Bestandteile hinzugefügt, die Erde gewässert und umgegraben, den ph-Wert gemessen, eine eigene Art der Kultivierung und des Verhältnisses gefunden. Der erde wurden Bestandteile hinzugefügt, die im Ruhrgebiet gesammelt wurden und größtenteils sonst Bafallprodukte gewesen wären, wie alte Programmhefte, geschredderte Kostüme der Ruhrtriennale, aber auch Taubenkot und unbehandelte Haare aus Friseursalons. Kleinere Mengen Erde konnte im Laufe der Ausstellung von den Besucherinnen mitgenommen werden und am Ende sollten große Teile auch wieder im Ruhrgebiet verteilt werden.
Ich und drei Kolleginnen waren an der Tür dafür zuständig Interessierten die Ausstellung nahe zu bringen und sie zu ermutigen rein zu gehen. Da ein Raum voller Erde eine eher untypische Begegnung mit Kunst ist, haben wir viele Gespräche über Sinn und Zweck des Werkes geführt und versucht erste Ablehnung in Verständnis zu wandeln.